Newsletter 19 - Kompetenzzentren MBA - Totalrevision

Liebe Mitglieder des Zürcher Berufsbildungsverbandes ZFA

Im vergangenen Jahr sind für die Berufsbildung zwei wichtige und einflussreiche Projekte gestartet oder weiterentwickelt worden. Betreffenden dem Projekt „Kompetenzzentren“, geleitet vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich (MBA), hatten wir im Juli 2019 von dessen ersten Lösungsvorschlag berichtet. Lesen Sie im Newsletter was der aktuellste Stand ist.
Das zweite Projekt betrifft die Revision des Berufs Zeichner/-innen mit seinen fünf Fachrichtungen. Mit der Inbetriebnahme der neuen Geschäftsstelle der Trägerschaft Plavenir im Juli 2019 wurde das Vorhaben aufgegleist und Meilensteine gesetzt.

Inhalt

  • Kompetenzzentren MBA
  • Entscheid Bildungsrat Zuteilung ZFA
  • Totalrevision Bildungsverordnung
  • Berufsbildungsfonds / Finanzierung
  • Fördermitglied Plavenir
  • zeichnerberuf.ch, die neue Internetseite

Herzliche Grüsse
Das ZBV ZFA Team

Kompetenzzentren MBA

Am 11.06.19 wurde der Lösungsvorschlag für das Projekt durch das MBA vorgestellt. Bezüglich der neuen Standorte der Berufsschulen für die Zeichner Fachrichtung Architektur (ZFA), wurde damals kein definitiver Vorschlag präsentiert. In der Online Umfrage für die Stellungnahme während der Vernehmlassung war die Sprache von einer Zuteilung der Zeichner/innen EFZ Fachrichtung Architektur an die BBZ und die GBW. Der Vorstand ZBV ZFA hatte seine Stellungnahme eingereicht. Er vertrat wie bis anhin, dass drei Standorte die einzig gute und sinnvolle Lösung ist, um den Beruf der ZFA, die Region wie auch die Qualität der Ausbildung bezüglich dem Netzwerk der verschiedenen Bauberufe, der Berufsschullehrer und den Lehrbetrieben beizubehalten und zu stärken. Weiter sieht er in der Auflösung des Standortes Winterthur einen Nachteil betreffend der ganzen Organisation der Schlussprüfung QV, der Nähe zur beruflichen Weiterbildung und zur BMS, welche mit der BBW gegeben ist.

Entscheid Zuteilung ZFA

Am 30.09.2019 endete die Vernehmlassung. Diese zeigte anscheinend eine grosse Zustimmung zum gesamten Projekt von 74%. Die Zustimmungsquote betreffend den Bauberufen lag mit 57% eher tief. Die Einwände und Anregungen wurden gemäss MBA so weit wie möglich berücksichtigt. Auch wir waren gespannt auf den Entscheid. Am 03.02.2020 hat nun der Bildungsrat über die Zuteilung der Berufe beschlossen. Die Zeichner/innen werden neu auf die zwei Standorte Zürich und Wetzikon verteilt. Wir sind enttäuscht. Auch darum weil erwähnt wird, dass von den Trägerverbänden keine konkreten Alternativvorschläge eingereicht wurden, wie dies in der Vernehmlassung gefragt wurde. Nun, für uns gibt es keine alternative Möglichkeit dem Beruf und seiner Qualität gerecht zu werden.
Gegen diesen Entscheid werden wir auf politischer Ebene keinen nachhaltigen Einfluss haben können. Wir werden aber trotzdem Bildungsrätin Silvia Steiner einen Brief schreiben und nochmals unsere Meinung kundtun.  

Bildungsratsbeschluss

Warum hat der Bildungsrat so entschieden?

Folgend seine Begründung gemäss Publikation auf der Webseite des MBA. «Bei der Zuteilung der Bauberufe war bereits beim Start des Projekts klar, dass eine Lösung eine oder mehrere Schulen stark treffen würde. In zwei Sitzungen mit den Schulen konnte keine von allen akzeptierte Lösung gefunden werden. Die Vernehmlassung brachte wohl die Forderung, die Zeichner Fachrichtung Architektur in Winterthur zu belassen, aber keine neue Variante der Zuteilung der Berufe.
Der Bildungsrat hat mehrere Varianten geprüft und sich für diejenige entschieden, welche die drei Schulen insgesamt am wenigsten beeinträchtigt. Andere Varianten hätten zu einen stärkeren Beeinträchtigung der Weiterbildung und zu einer stärkeren Reduktion der Lernendenzahlen an der Berufsbildungsschule Winterthur geführt.»

Weitere Schritte

Nun beginnen die Arbeiten zur Umsetzung der Verlagerungen der Berufe unter den einzelnen Schulen. Dieses Jahr findet die erste Verschiebung statt. Die Verschiebung der Schule Dentalassistenten Winterthur von der Berufsfachschule Winterthur an das Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen. Der Grossteil der Umsetzung wird im 2021 und 2022 erfolgen. Die detaillierte Planung wird in Zusammenarbeit mit den Schulen erstellt. Es ist nicht bekannt wann die Verlagerung der Zeichner/-innen FA von der BBW an die GBW und BBZ stattfindet. Wir werden Sie informieren, sobald wir mehr wissen.

Aktuelle Informationen zum Projekt

Totalrevision Bildungsverordnung / Bildungsplan der Zeichner/-innen mit fünf Fachrichtungen

Neue Trägerschaft / Rolle BBV-RBP

Im Hinblick auf die kommende Totalrevision der Bildungsverordnung BiVo der Zeichner/-innen wurde auf Druck des SBFI und der bisherigen Konstellation der Kommission B+Q die Trägerschaft neu strukturiert und eine neue Organisation definiert. Der Hauptgrund war, weil bis anhin für das Berufsfeld Raum- und Bauplanung die Kommission B&Q faktisch Ansprechpartner gegenüber dem SBFI war und nicht wie normalerweise eine Trägerschaft zusammengesetzt aus Organisationen der Arbeitswelt (OdA). Ein weiterer Grund war, dass Entscheidungswege und Zuständigkeiten nie ganz klar waren. Und zu guter Letzt drängte auch das Thema Digitalisierung auf eine bildungsinhaltliche Überprüfung. Im Juni 2017 wurde die neue Trägerschaft gegründet und im Sommer 2018 hatte man ihr den Namen Plavenir verliehen (Organigramm). Seit Mai 2019 hat die Trägerschaft zudem eine professionelle Geschäftsstelle, welche mit der Umsetzung der Revision beauftragt wurde. Im Zusammenhang mit der neuen Trägerschaft hat sich die Rolle des BBV-RBP geändert. Er ist nicht mehr direkter Ansprechpartner gegenüber dem SBFI. Neu vertritt er alle regionalen OdA für die Fachrichtung Architektur und Ingenieurbau..
Die Hauptaufgabe der neu konstituierte B&Q Kommission (mit ca. 14 Personen )wird sein, das Grossprojekt «To-talrevision der Bildungserlasse» zu begleiten und zu überwachen.

Prozessschritte und Zeitplan

Der offizielle Startschuss wurde am 29.11.2019 mit einer Infoveranstaltung von Plavnir gesetzt. Die Geschäftsstelle sieht sechs Projektschritte für den ganzen Prozess vor (Projektschritte Doku Plavenir). Für die Schritte 1-5 wird mit 3 Jahren (2022) gerechnet. Die Umsetzung startet im 2022 und endet im 2027 mit dem ersten Qualifikationsverfahren QV nach der neuen BiVo. Siehe Terminplan Plavenir. Damit dieser sportliche Zeitplan umgesetzt werden kann, ist eine gute Organisation und die Mithilfe von allen Akteuren unabdingbar.

Arbeitsgruppen

Im Vorfeld zur Phase 2 – Entwicklung Qualifikationsprofil, müssen grundlegende Themen geklärt werden. In Arbeitsgruppen werden folgende Fragestellungen thematisiert und diskutiert:

  • Digitalisierung: Über welche Kompetenzen müssen Zeichner/innen EFZ verfügen, um mit der Digitalisierung im Berufsalltag schritthalten zu können?
  • Grundlagen/Gemeinsamkeiten: Welche fachlichen Grundlagen müssen in allen Fachrichtungen vorhanden sein, welche Prozesse sind im Arbeitsalltag identisch und wo sind weitere Gemeinsamkeiten zu finden? Parallel dazu gilt es, die «trennenden» Tätigkeiten und Kompetenzen zu identifizieren.
  • Weiter gilt es in dieser Arbeitsgruppe zu klären, ob die heutige Struktur des Berufs mit den fünf Fachrichtungen zukunftsfähig ist und weiterhin unter einer Bildungsverordnung laufen soll.
  • Marktentwicklung: Wie verändert sich der Markt und welche Auswirkungen haben diese Veränderungen auf die Firmenstrukturen und die Aufträge?
  • Energie & Umwelt: Von welchen Energie- und Umweltthemen sind die Fachleute im Berufsalltag betroffen? Werden diese Themen in der bestehenden Ausbildung behandelt und welche Themen sollten gegebenenfalls noch aufgenommen werden? Bei dieser Fragestellung wird die Arbeitsgruppe vom BFE und BAFU mit einer Basisanalyse unterstützt.

Diese Themen sind für die Entwicklung des Qualifikationsprofils von Bedeutung. Pro Arbeitsgruppe werden in zwei Workshops Thesen, Szenarien und Fragen erarbeitet, um sie anschliessend zu verdichten und Handlungskompetenzen abzuleiten und der Ausbildungsstufe zuzuordnen. Abgeschlossen wird der Prozess mit einem Bericht, wo festgehalten wird, welche Auswirkungen das Thema auf die Grundbildung haben wird.

Wichtige Phasen (Phase 1 und 2)

Die wichtigsten Schritte sind die Phasen 1 und 2. Nachdem geklärt wurde, ob überhaupt Handlungsbedarf besteht, wurde die Projektplanung angegangen. Weiter geht es nun darum, die im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Themen im Jahr 2020 zu analysieren und Grundlagendokumente zu erstellen. Phase 2 ist der wichtigste Projektschritt. Hier wird mit dem Qualifikationsprofil das «Gesicht» des Berufes definiert. Bei den weiteren Schritten geht es um den Bildungserlass, die Anhörung, Genehmigung und die Umsetzung.

Akteure, Gremien und Entscheidungsfindung

Die Organisation des Projektes Analyse und Qualifikationsprofil ist eine Herausforderung, denn es müssen die Anliegen aller Betroffenen unter einen Hut gebracht werden. Die Organisation für die Entscheidungsfindung wurde wie folgt angedacht.


Jeder Dachverband der einzelnen Berufe nimmt mit Vertreter im Projektteam, in einer Arbeitsgruppe und/oder in der B&Q teil. Das Projektteam ist dem Vorstand Plavenir unterstellt. Die Regionalverbände werden via Dachverband in den Prozess eingebunden. Im Fall unseres Verbandes ist der BBV-RBP unsere Ansprechperson und Bindeglied aller Regionalvereine zu Plavenir ist. Er koordiniert die Anliegen der Regionalvereine und rekrutiert Personen für Arbeitsgruppen und Aufgaben von Plavenir. Unsere Aufgabe als ZBV ZFA ist Botschafter für unsere Mitglieder zu sein und über Ziele und Stand der Arbeiten etc. zu informieren. Weiter werden wir auch Anfragen des Projektteams bearbeiten und so unseren Dachverband beim Festlegen der Branchenmeinung unterstützten.
Weitere Infos

Packens wir’s an!

Damit die Berufsbildner mehr Gewicht haben und bei der Revision etwas bewirken können, brauchen wir unbedingt Interesseirte, die uns unterstützen. Die Revision muss möglichst breit abgestützt sein. Die Chance, an der Zukunft unserer beruflichen Grundbildung mitzuwirken, möchten wir gemeinsam mit Ihnen wahrnehmen. Melden Sie sich, wenn Sie am Prozess mitarbeiten und Ihre Meinung einbringen möchten. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Berufsbildungsfonds / Finanzierung

Die Mitgliederverbände von Plavenir haben sich für eine Übergangsfinanzierung mit deutlich höheren Mitgliederbeiträgen ausgesprochen, um zusammen mit dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) die Finanzierung von Plavenir zu sichern.
Mittelfristig gilt es, die Berufsbildungsaufgaben des Berufsfeldes Raum- und Bauplanung mittels eines allgemeinverbindlichen Berufsbildungsfonds zu finanzieren.

Werden Sie Fördermitglieder von Plavenir

Die Statuten von Plavenir sehen vor, dass Firmen, Verbände oder andere interessierte Vereinigungen als Fördermitglied Plavenir beitreten und so die Berufsbildung des Berufsfeldes Raum- und Bauplanung massgeblich unterstützen und auch mitgestalten können. Fördermitglieder profitieren vom Plavenir-Netzwerk und können sich auch in Projekten von Plavenir einbringen. CRB, die schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung, ist das erste Plavenir-Fördermitglied. Melden Sie sich bei Interesse bei Plavenir.

Die neue Internetseite für Jugendliche in der Berufswahl

Mit zeichnerberuf.ch hat Plavenir eine Plattform geschaffen, welche sich v.a. an Jugendliche in der Berufswahl und deren Eltern richtet. Mit kurzen Texten und vielen Bildern erhält der Beruf mit seinen fünf Fachrichtungen Architektur, Ingenieurbau, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Raumplanung ein «frisches» und zeitgemässes Gesicht.
Ab sofort kann auf diese Plattform verwiesen werden. Verlinken ist erwünscht! Zwar kann Plavenir eine Informationsplattform zur Verfügung stellen, diese kann jedoch nur Wirkung entfalten, wenn die Unternehmen sich als «Multiplikatoren» beteiligen. In diesem Sinne sind alle Unternehmen aufgefordert, zeichnerberuf.ch mit den Firmen-Webseiten zu verlinken und auch mitzuhelfen, die neue Website über die Social-Media-Kanäle bekannt zu machen. Aktuell wird die Webseite übersetzt. Im Mai soll sie in französischer und italienischer Sprache online geschalten werden.

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